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Milben in Futtertierkulturen verhindern

Mit guter Hygiene, kontrollierter Luftfeuchtigkeit und gezielten Vorsorgemaßnahmen lässt sich ein Milbenbefall vermeiden. Diese Schritte helfen, die Kulturen gesund und frei von Milben zu halten.

Male Dendrobates tinctorius 'nominat'

Milben können Futtertierkulturen schnell befallen und erhebliche Probleme verursachen. Durch konsequente Hygiene, Feuchtigkeitskontrolle und gezielte Vorbeugemaßnahmen lässt sich das Risiko minimieren. Die folgenden Schritte helfen, Kulturen gesund und milbenfrei zu halten.


1. Umgebung sauber halten

Ein sauberes Umfeld ist die wichtigste Maßnahme gegen Milben. Wichtige Punkte:

  • Regelmäßig reinigen: Nicht gefressenes Futter, Kot und tote Insekten zeitnah entfernen.
  • Ausrüstung säubern: Behälter, Deckel und Werkzeuge bei jedem Kulturwechsel mit heißem Wasser und mildem Desinfektionsmittel reinigen.
  • Neue Kulturen getrennt halten: Neue Futterinsekten für mindestens eine Woche beobachten, um Milbenbefall auszuschließen, bevor sie mit anderen Kulturen kombiniert werden.


2. Luftfeuchtigkeit und Belüftung anpassen

Milben gedeihen in warmen, feuchten Umgebungen. Um ihre Vermehrung einzudämmen:

  • Feuchtigkeit verringern: Kulturen möglichst trocken halten, besonders bei Mehlwürmern und Schaben.
  • Luftzirkulation verbessern: Gitterdeckel oder Lüftungslöcher nutzen, um Feuchtigkeitsansammlungen zu vermeiden.
  • Trockene Materialien verwenden: Eine Schicht trockenes Substrat oder Papiertücher kann überschüssige Feuchtigkeit aufnehmen.


3. Übertragung vermeiden

Milben können sich leicht zwischen Kulturen und anderen Bereichen ausbreiten. Um das Risiko zu minimieren:

  • Getrennte Werkzeuge nutzen: Jede Kultur mit eigenen Utensilien betreuen.
  • Befallene Kulturen sofort entfernen: Milbenbefallene Kulturen nicht weiterführen.
  • Keine neuen Kulturen aus befallenen ansetzen: Neue Kulturen ausschließlich aus milbenfreiem Bestand starten.


4. Geeignete Substrate verwenden

Einige Substrate bieten Milben weniger Lebensraum:

  • Trockene Kokosfaser: Weniger attraktiv für Milben als Kleie oder Haferflocken.
  • Vermiculit oder Sand: Keine Nahrungsquelle für Milben und trägt zur Feuchtigkeitsregulierung bei.
  • Papier als Unterlage: Einfach auszutauschen und bei Milbenbefall schnell zu entsorgen.


5. Natürliche Feinde einsetzen

Bestimmte Raubmilben (z. B. Hypoaspis miles) können schädliche Milbenpopulationen unter Kontrolle halten, ohne Futtertiere zu beeinträchtigen. Diese Methode ist besonders bei großen Kulturen hilfreich.


6. Kieselgur verwenden

Kieselgur kann effektiv zur Milbenprävention beitragen:

  • Futterinsekten bestäuben: Vor dem Ansetzen neuer Kulturen Insekten leicht mit lebensmittelechter Kieselgur bestäuben.
  • Kulturen auf Kieselgur stellen: Eine dünne Schicht Kieselgur unter den Behältern bildet eine Barriere gegen Milben.
  • Substrat anreichern: Eine kleine Menge Kieselgur ins Substrat mischen, um Milbenpopulationen einzudämmen.


7. Futter und Einstreu vorbehandeln

Milbeneier können sich in Futter oder Substrat befinden. Befall vorbeugen durch:

  • Futtermittel einfrieren: Trockene Lebensmittel wie Kleie oder Haferflocken mindestens 48 Stunden einfrieren.
  • Substrat erhitzen: Holzspäne oder Erde bei 100°C für 30 Minuten backen, um Milben und Eier abzutöten.


8. Kulturen regelmäßig erneuern

Milbenpopulationen nehmen mit der Zeit zu. Um langfristige Probleme zu vermeiden:

  • Alte Kulturen austauschen: Regelmäßig neue Kulturen aus milbenfreiem Bestand anlegen.
  • Behälter wechseln: Mehrere Behälter im Wechsel nutzen und gründlich reinigen.
  • Fruchtfliegenkulturen rechtzeitig entsorgen: Nach spätestens 30 Tagen, idealerweise früher, austauschen, um Milbenansammlungen zu verhindern.

Mit diesen Maßnahmen lässt sich das Risiko eines Milbenbefalls in Futtertierkulturen erheblich reduzieren, sodass gesunde Bestände für Reptilien und andere insektenfressende Tiere erhalten bleiben.

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